Mittwoch, 5. Juni 2013

Wie komme ich von ihm los?

Nur zu gerne würde ich ein Patentrezept erstellen, wie man von einem gewaltätigen Partner los kommt... So nach dem Motto: Man nehme 250g Mut, gebe 150g Selbstvertrauen hinzu und vermenge es mit einer Prise Lebensfreude. Die Wahrheit ist: Es gibt kein Rezept dafür. Es gibt nicht mal irgendwelche sinnvollen Tipps, weil jeder Mensch ganz anders ist. Jeder hat seine eigenen Gründe, nicht aus der selbstzerstörenden Beziehung auszubrechen. Ja mag sein, dass es vor allem emotionale Abhängigkeit ist. Aber meiner Meinung nach sind es vor allem die schönen Zeiten und guten Seiten des Partners, die einen dazu bringen, zu bleiben. Für Außenstehende ist es stets ganz leicht zu sagen: "Geh'! Lebe dein Leben!" Aber für Einen selbst nicht. Schließlich lebt man ja sein Leben, nur eben auf eine andere Art und Weise. Weil man sich vielleicht auch gar nicht vorstellen kann, wie es anders sein könnte. Das es besser sein könnte. Man versucht das Gute im Anderen zu sehen und das Negative zu verdrängen. Mag sein, dass das nicht gut für Einen selbst ist, aber es ist nun mal ein sehr, sehr langer Prozess, um das zu erkennen. Ich selbst bin nur von ihm losgekommen, weil etwas passiert ist, was so schlimm war, dass es mein komplettes Leben aus den Angeln hob und mich ein Stück weiter mein ganzes Leben lang begleiten wird... Noch bin ich nicht bereit darüber zu reden, aber momentan tut das wahrscheinlich auch nichts zur Sache. Ich wünsche allen Betroffenen, dass sie ihren Weg finden, von ihrem gewaltätigen Partner loszukommen und den Willen und die Kraft aufbringen, in ein neues Leben zu starten!

Alles Liebe und bis bald, eure Scheherazade

PS: Sehr gerne könnt ihr mir auch private Nachrichten schreiben, oft ergibt sich im Austausch mehr. Meine Emailadresse seht ihr rechts oben in der Ecke.

Samstag, 1. Juni 2013

Hallo ihr da draußen,

danke für die ersten Rückmeldungen, sowohl positiv als auch negativ.
Ich wollte euch heute sagen, dass ich inzwischen wieder im Leben angekommen bin. Darum geht es nicht. Heute lebe ich nicht mehr mit dem Mann zusammen, der zwei Gesichter hat.

In meinem Blog soll es um den Weg gehen, wie ich zurück ins Leben fand, damit andere Frauen vielleicht auch den Mut finden, diesen Weg zu gehen und sei es nur ein kleines Stück weit.
Aber um dort zu sein, wo ich heute stehe und wie es dazu kam, muss ich eben weiter ausholen und damit anfangen, wie alles begann, wie es war, warum es zu diesem und jenem kam...

Und es ist einfach nicht wahr, wenn alle immer sagen: Du kannst dich trennen, wenn du nur willst! Dazu gehört so viel, so viel mehr... leider habe ich heute nicht genug Zeit und Kraft, näher darauf einzugehen, ein ander Mal dann sicherlich.

Jetzt noch zu Scheherazade: 

"Wie die schöne Scheherazade den wilden Sultan zähmte"
Aus den Märchen von 1001 Nacht

Vor langer Zeit herrschte in Indien und China der mächtige und reiche Sultan Scheherban. Er war ein Mann, der sehr darauf achtete, dass seine Befehle auch eingehalten wurden. Seiner Frau hatte er die Todesstrafe angedroht für den Fall, dass sie während seiner Abwesenheit ihr Zimmer verließ und mit anderen Männern sprach oder gar lachte.

Eines Tages entdeckte Scheherban, wie sich seine Frau mit ihren Dienerinnen und Gästen im Garten des Palastes vergnügte und lachte. Noch am selben Tag machte er seine Drohung wahr. Er ließ die ungehorsame Sultanin köpfen. Doch damit nicht genug: Der Großwesir erhielt den Auftrag, ihm täglich ein schönes Mädchen aus einer vornehmen Familie in den Palast zu bringen, damit es seine Frau werden solle. Doch schon am nächsten Morgen nach ihrer Hochzeit wurde dann die Unglückliche –- wie die erste Sultanin –- hingerichtet. Auf diese grausame Weise wollte Scheherban erreichen, dass ihn keine Frau jemals wieder hintergehen könnte.

Nun hatte der Großwesir zwei Töchter, die Scheherazade und Dinarzade hießen. Besonders Scheherazade war außerordentlich schön und ungewöhnlich klug und redegewandt. Eines Tages sagte sie zu ihrem Vater: "Würdest du deiner Tochter eine große Bitte erfüllen?" "Ich erfülle dir jeden Wunsch, wenn er nicht unvernünftig ist", antwortete der Großwesir. Da sagte Scheherazade: "Der Grausamkeit des Sultans muss endlich Einhalt geboten werden. Bitte, sorge dafür, dass ich ihn heiraten darf. "Mit allen Mitteln der Überredung versuchte der Großwesir, seine Tochter von ihrem Vorhaben abzubringen, doch schließlich gab er nach. Ehe Scheherazade das Elternhaus verließ, ging sie zu ihrer Schwester und flüsterte ihr zu: "Dinarzade, ich gehe jetzt zum Sultan, um seine Frau zu werden. Heute Abend will ich ihn jedoch bitten, dass er dich kommen lässt, damit ich noch eine Nacht meines Lebens in deiner Gesellschaft verbringen kann. Wenn du dann bei mir bist, so schlage mir vor, ich solle dir zum Zeitvertreib eine von meinen Geschichten erzählen. Ich hoffe nämlich, mit einer List den Sultan zu zähmen."

Der Plan gelang und Scheherazade erzählte dem Sultan die erste Geschichte. Scheherban merkte nicht, wie die Nacht verging. Irgendwann dämmerte der Morgen und Scheherazade sagte: "Jetzt folgt eigentlich der schönste und spannendste Teil. Wenn mein gnädiger Herr es also gestattet, will ich die Erzählung dann in der nächsten Nacht beenden."

Scheherban war viel zu neugierig auf die Fortsetzung. Er beschloss, die Hinrichtung um einen Tag zu verschieben, und gab Scheherazade die Erlaubnis, am Abend fortzufahren. So vertrieb sie tausendundeine Nacht hindurch mit ihrer Schwester dem Sultan die Zeit. Als dann die letzte ihrer Geschichten erzählt war, warf sich Scheherazade dem Sultan zu Füßen und sagte: "Mein Herr und Gebieter, jetzt habe ich dir alle Geschichten erzählt, die ich kenne, und ich merke dir an, dass sie dir gefallen haben. Nun bitte ich dich, schenke mir zum Lohn für dieses Vergnügen mein Leben."

Scheherban hatten die Erzählungen längst von seiner wilden Verbitterung geheilt. Er liebte dieses schöne Mädchen und glaubte wieder an das reine Herz einer Frau. Er sagte: "Dich hat Allah zu mir geschickt, um mich von meinem Wahn zu befreien. Du sollst meine Frau sein und noch lange mit mir in Glück und Freuden leben."

Die schönsten und abenteuerlichsten Geschichten, die Scheherazade dem Sultan erzählt hat, wurden für alle Zeiten und alle Menschen in den Märchen von "1001 Nacht" festgehalten.

Ich möchte eigentlich gar nicht mehr zu dem Märchen sagen, lasst es einfach auf euch wirken...

Momentan habe ich noch ein bisschen das Gefühl, nur für mich zu schreiben, aber das ist anfangs wohl normal. Trotzdem danke an über 500 Leser am ersten Tag! Und wie gesagt, hoffe ich, irgendwann die richtigen Herzen zu treffen!

Freue mich jederzeit über konstruktive Kritik eurerseits!

Alles Liebe und bis bald,
eure Scheherazade

Freitag, 31. Mai 2013

Noch ein Post heute...

...ich kann es nicht lassen und muss heute noch einmal ein paar Zeilen an euch richten.
Gerade heute war ich wieder am Überlegen, wie eigentlich alles begann. Wann habe ich zum ersten Mal erkannt, dass manche Menschen zwei Gesichter haben, zwei Wesen in sich tragen und mal das eine, mal das andere mehr durchkommt?

Im Grunde weiß ich gar nicht ganz genau, wo der Anfang war... es beginnt doch logischerweise wie jede Beziehung: Man verliebt sich auf den ersten, vielleicht auch zweiten Blick, ineinander. Schmetterlinge fliegen im Bauch, Knie zittern und man freut sich jeden Tag aufs Neue auf den Anderen. Die Welt scheint voller Sonnenschein und alles geht so leicht von der Hand. So kenne ich das zumindest. Wie war das bei euch?

Es ist sehr schwer zu sagen, wann sich etwas ändert. Irgendwann kommt der Alltag, Verliebtsein geht in Liebe, Vertrautheit, aber eben auch Gewohnheit, über. Das ist an sich ja nicht schlecht... Typischerweise spricht man von ersten Anzeichen, wenn einem der Partner mal in einer schwierigen Situation "die Hand ausrutscht", aber ich glaube, dass es schon früher erkennbar wäre. Das sind diese Kleinigkeiten, die Einem erst im Nachhinein bewusst werden. Spitze Bemerkungen. Abfällige Äußerungen. Schnelle Gereiztheit. Nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Genug dazu heute, mir fällt es noch etwas schwer, dass alles in die Welt hinaus "zu posaunen", auch wenn ich es gerne mit euch teile, weil ich noch immer hoffe, dass es ein paar Mädchen und Frauen Mut macht, zu sehen, dass sie nicht alleine sind...

Kennt ihr eigentlich die Geschichte von Scheherazade? Diese junge, kluge Frau aus tausend und einer Nacht, die den wilden Sultan auf ganz sanfte Weise zähmt? Nein? Dann weiß ich schon, was ich euch im nächsten Post erzählen werde :-) Ich persönlich bin sehr beeindruckt von dieser Frau.

In diesem Sinne bis ganz bald,
eure Scheherazade
Hallo ihr da draußen,

es gibt so viele Blogs über Menschen, die von ihrem täglichen Leben berichten. Was essen sie? Wie schminken sie sich? Welche Klamotten kaufen sie sich? Wie viele Follower haben sie?

Aber wer schreibt schon über ernsthafte Dinge? Wer will das schon lesen? Probleme hat man schließlich selbst genug.

In meinem Blog wird es um ein Thema gehen, dass auch in der heutigen Zeit noch viel zu sehr totgeschwiegen wird: Häusliche Gewalt.

Es geht darum, dass es noch immer zu viele Frauen gibt, die unter den zwei Gesichtern ihres Partners leiden. Die nicht von ihm wegkommen, weil er auch so anders sein kann. Woher ich mir das Recht nehme, darüber zu bloggen? Wahrscheinlich ist es so ein Art Selbsttherapie... Dazu später.

Kennt ihr das auch? Euer Partner ist ein superlieber Mann, auf den man sich immer verlassen kann, mit dem man so viel Spaß haben kann und der womöglich auch noch ein guter Vater ist. Doch wehe, wenn ihm irgendetwas - und sei es noch so klein oder unbedeutend - gegen den Strich geht... Dann sucht er sich ein Ventil, an dem er all seine Wut auslassen kann und meistens trifft es dich.

Trotzdem liebst du ihn, weil du eben seine beiden "Ich's" kennst... Kriegt das irgendjemand mit, raten sie dir, dich zu trennen. Als wäre das so einfach!

Ich fange jetzt an, meinen Blog nach und nach einzurichten und hoffe, dass hier ein paar verirrte Seelen ab und zu vorbeischauen!

Es geht mir darum, anderen betroffenen Frauen zu zeigen, dass sie - dass ihr nicht alleine seit und dass ihr entscheidet, was für euch richtig und was falsch ist.

Bis bald, eure Scheherazade